Kanada 2005 Teil 3

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Sonntag, 04.09.

Am nächsten Morgen war es bewölkt und es regnete ab und an. Auf der Strecke nach Ucluelet war Baustellen bedingt ein langes Schotterstück und da konnte das Wohnmobil so richtig schön klappern. Wir erreichten den wunderschönen Ort Ucluelet und das Wetter klarte auf. Im Hafen machten wir eine kleine Kaffeepause und schauten uns dann weiter im Ort um, bevor es weiter nach Tofino ging. In Long Beach, auf dem Greenpoint RV bekamen wir den letzten Stellplatz, Glück gehört dazu. Als wir den Wagen zwischen den Bäumen parkten brach die Sonne vollständig durch. Alle Wege dampften und wir kamen uns vor wie im Dschungel. Quer über den Platz führte ein Wanderweg zur Küste. Der Weg durch den Regenwald war wunderbar, weicher Boden, sehr hohe Bäume die kaum Sonnenlicht durchließen und eine zusätzliche Vegetation am Boden und an den Bäumen. Dann plötzlich hörten die Bäume auf und wir standen am Pazifik-Strand. Long-Beach hieß dieser Abschnitt. Wir überquerten den Strand bis zum Wasser, suchten uns einen Platz auf den Felsen und schauten dem Pazifik zu. Es war herrlich hier in der Sonne zu sitzen und aufs Meer zu schauen. Am Strand lagen viele angeschwemmte riesige Baumstämme. Ein ähnliches Bild kannten wir von der Küste in Oregon, USA. Wir liefen den Strand entlang, machten einen Abstecher in den Regenwald und kehrten zum Wagen zurück. Nach dem Abendessen gingen wir mit Taschenlampen bewaffnet über den Platz zum Theater. Hier hielt ein Ranger einen Vortrag zum Thema „Zyklus der Lachse“. Dieser Vortrag war nicht nur interessant, er war auch lustig. Der Ranger erzählte mit Händen und Füßen und bezog die Zuhörer mit ein. Als er dann noch ein Lied über Lachsarten nach der Melodie Makarena sang und alle mitsangen war der Abend perfekt. Ich glaube, so was können nur die Nordamerikaner, so locker und ungezwungen etwas zu vermitteln. Danach gingen wir zurück zum Wohnmobil und schauten uns in der klaren Nacht den Sternenhimmel an.

 


Montag, 05.09.

 

 

 

 

 


Sproat Lake

 

 

 

 

 

 

Tofino

Um 09:00 verlassen wir den Platz und fahren erst nach Tofino. Tofino ist ein kleiner Ort mit 1.600 Seelen und liegt am nördl. Zipfel von Long Beach. Wir bummeln durch den Ort, kaufen etwas ein und fahren wieder zurück zur Ostküste von Vancouver-Island. In Port Alberni machen wir einen Stopp. In Port Alberni ist an diesem Wochenende ein Lachsfest und da es Mittag ist machen wir uns auf die Suche nach einem guten Essen. In herrlicher Mittagssonne spazieren wir über den Festplatz und sehen uns die gefangenen Lachse an. Die größten Exemplare sind in einer Truhe ausgestellt und mit Gewicht und Name des Anglers ausgezeichnet. Es gibt einen großen Stand wo der Lachs am offenen Feuer gegrillt wird. Dies lassen wir uns nicht entgehen und essen gemeinsam eine große Portion gegrillten Lachs. Danach gibt es noch Kaffe und Homemade Appel Pie. Es ist der letzte Tag und die Angler beginnen die Boote aus dem Wasser zu holen, das schauen wir uns noch an und fahren anschließend weiter bis Campbell River. Hier am Strand legen wir eine Pause ein bevor es weiter geht nach Elk Falls. Auf dem Campground Elk Falls PP finden wir wieder einen herrlichen Stellplatz unter Bäumen. Für diese Übernachtung brauchen wir nicht zu zahlen. Es gibt keine Möglichkeit zu zahlen und es kommt auch kein Ranger um zu kassieren. Vielleicht ist die Saison ja schon vorbei, allerdings gibt es einen Hinweis, dass hier gestern ein Bär gesichtet wurde. Bevor wir den Tag beschließen machen wir noch einen Spaziergang den Fluss entlang, Quimson Naturel Trail. Der Fluss läuft direkt am Platz vorbei und in der stillen Nacht hört man seine Strömung.

 

 


 

Dienstag, 06.09.

Gegen 10:00 verlassen wir den Campground und fahren weiter zu den Elk Falls. Wir stellen das Wohnmobil ab und machen uns auf den Weg zu den Wasserfällen. Ganz nahe wagen wir uns an den Fluss und an den Fall heran und machen einige Fotos. Als wir wieder zurück laufen sehen wir, dass jetzt die Sonne besser gestanden hätte, aber wir hatten unsere Bilder und mussten weiter. In Sayward schauen wir uns das Flößen bei einer Holzverladung an und fahren weiter bis Port McNeill. Wir parken im Hafen und besetzen eine Bank mit Tisch. Bei einem kleinen Imbiss beobachten wir das treiben im Hafen. Es ist immer noch sonnig und am Horizont sehen wir die schneebedeckten Berge. Es ist müßig immer wieder die Natur zu beschreiben. Auf unserer Strecke von ca. 4.700km wird es nie langweilig, es ist immer wieder anders und schön. Von Port McNeill fahren wir weiter in Richtung Port Hardy. Kurz vor Port Hardy sehen wir am linken Straßenrand einen Schwarzbären. Bei der nächsten Gelegenheit drehen wir und fahren zurück. Tatsächlich ist der Bär noch da. Langsam verschwindet er im Wald und bei der Weiterfahrt, sehen wir nach einigen Metern noch zwei Jungbären.
Wir erreichen Port Hardy und fahren direkt zur Fähre. Hier lösen wir unsere Reservierungen für den nächsten Tag ein. Bevor wir den Hafen verlassen wird unser Wohnmobil noch von Hand vermessen, meine Angabe von 25 ft. reicht der Dame nicht aus. Ca. 2 km vor der Fähre liegt der Campground Wild Woods, hier bleiben wir für die Nacht. Wieder ein Platz im Wald, allerdings hat der Besitzer zwischen den Bäumen Bepflanzungen angelegt, es sind Blumen und alle möglichen Arten von Gewächse. Vom Stellplatz aus sind es nur wenige Meter bis ans Wasser und von hier aus kann man einen Teil der Hafenbucht einsehen. Wir gehen früher zu Bett, denn morgen wollen wir um 05:00 aufstehen.

 

 

 

 


Mittwoch, 07.09. Inside Passage

Wie geplant stehen wir um 05:00 auf und verlassen noch im Dunkeln den Platz. Wir sind nicht die einzigen, die so früh auf den Rädern sind, noch andere Wohnmobile verlassen mit uns den Campground. Im Hafen prüft eine Dame unsere Tickets, später prüft die gleiche Dame ob wir unseren Gastank verschlossen haben. Als wir an Bord fahren ist sie wieder da und weist uns ein, wir müssen lachen über dieses Déjà-vu. Nach dem das Wohnmobil im Laderaum abgestellt ist begeben wir uns ins Restaurant und nehmen erst einmal ein Frühstück ein. Bis zur Abfahrt um 07:30 ist es noch Zeit. Langsam geht die Sonne auf und beim Auslaufen haben wir ein fantastisches Licht, Sonne, Morgennebel und glattes Wasser. Ganz langsam verlässt die Fähre den Hafen von Port Hardy. Dann nach ca. einer Stunde Fahrzeit verschwindet, die Sonne und Wolken ziehen auf. Es dauert nicht lange und es beginnt zu regnen. So hatten wir uns die Überfahrt nicht gewünscht. Wir hatten gehofft, in den 15 Stunden, die Fahrt an Deck genießen zu können. Durch den Regen ist die Weitsicht sehr eingeschränkt und es macht auch wenig Sinn Bilder zu machen. So gehen wir nur ab und zu an Deck und schauen uns die vorbeiziehende Landschaft an. Bisher hatten wir mit dem Wetter Glück, aber jetzt auf der Überfahrt verlässt es uns. Unter Deck suchen wir uns einen gemütlichen Platz und lesen, andere Passagiere schauen sich Filme im Fernsehen an. Unterbrochen wird diese Situation immer dann, wenn der Bordlautsprecher Wale meldet. Außer ein paar Schwanzflossen ist aber nichts zu sehen. Lesen, Essen und an und an Deck gehen, so verbringen wir den Tag. Kurz vor Prince Rupert klart es wieder etwas auf und mit der untergehenden Sonne gelingen noch einige gute Bilder. 22:30 wir legen in Prince Rupert an. Im Internet hatten wir gelesen, dass man auf dem Parkplatz von Safeway eine Nacht verbringen dürfe. Wir finden diesen Parkplatz und stellen das Wohnmobil ab. Ab und an fährt der Sheriff vorbei, aber wir werden nicht angesprochen. So verbringen wir eine Nacht nicht auf einem Campground.

 

 

 

 

 

 

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