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27.Juni

Die erste Nacht ist wie immer kurz.

Diesmal teile ich mir das Zimmer mit Konrad. Konrad ist ein alter Freund von Günter und ist Hausarzt (da kann mir ja nichts passieren). Konrad wird sich das Motorrad mit Julia teilen und somit auch das Fahren des Pickup.

An den ersten drei Tagen ist auch noch Manfred mit dabei.

Bevor ich zum Frühstück gehe, packe ich erst einmal meine Sachen um. Was kommt in die Taschen und was packe ich auf das Motorrad. Weil ich am ersten Tag das Wetter noch nicht einschätzen kann, stellt sich die Frage, was ziehe ich an.
Eins steht fest, Oregon=Helmpflicht.

Mein Frühstück nehme ich bei Subway ein, begleitet werde ich von Heiri, Adolf und Konrad. Heiri und Adolf aus der Schweiz, die auch schon auf der Texasreise dabei waren, natürlich ist auch Walter mit dabei. Dann nenne ich gleich noch Hugo und Regula und wir haben die Schweizer Gruppe zusammen.
Schräg gegenüber vom Hotel ist der Harley-Dealer. Zu Fuß gehe ich dorthin, die Papiere sind schnell erledigt, wie immer hat Günter das bestens vorbereitet. Ich mache einen intensiven Damage Check und lasse die kleinen Kratzer eintragen.

Mein Bike ist eine rote Road-King mit 15.999 Meilen auf dem Tacho.

Auf dem Parkplatz machte ich die erste Testfahrt und die ersten Bremsversuche. Diese ca. 360kg Stahl aus Milwaukee bremsen kaum. Überhaupt kein Vergleich mit meiner BMW R1150RT mit integralem ABS.
Hier noch einige Daten

Luftgekühlt
Baujahr von 2007
Hubraum 1584 ccm
Zylinder 2
Beltdrive
Bohrung x Hub 95,3/111,1
PS 75
kw 55
Drehmoment 131 NM
Max Drehmoment 3500 U/Min
Sekundärantrieb, Riemenantrieb
Anzahl Gänge 6
Reifen vorne 130/90 B16
Reifen hinten 180/65 B16
Länge 2400 mm
Sitzhöhe 715 mm
Leergewicht 368 kg
Trockengewicht 355 kg
Tankinhalt 22.7



 

Zurück zum Motel und die Sachen auf dem Bike verstauen, der Rest kommt in den Transporter.



Wir besprechen den ersten Fahrtag und dann geht es los. Wie immer fahre ich auf der letzten Position in der zweiten Gruppe. Mit mir sind es 8 Maschinen. Vor mir meine Schweizer Freunde, hinter mir folgt der Transporter.

 

 

 

 

Auf der ersten Etappe begleitet uns der Manager vom Motel 6 auf seiner Harley.

Das Wetter ist sonnig und klar, die Jacke hätte ich mir sparen können. Über den Hwy 126 geht es bis Prineville, hier kaufen wir fürs Picknick ein und dann weiter über den Hwy 26 bis Mitchell.
In Mitchell ist die erste Pause und Picknick in einer Grünanlage. Andere Biker sind hier, haben Zelte aufgestellt und am Abend ist hier auch Livemusik. Mit den Bikern kommt man schnell ins Gespräch. Woher, wohin, ach Europäer, Germany, das Übliche.
Das Wetter ist super und es wird immer wärmer.

 



Mit der Maschine bin ich schnell wieder vertraut geworden. Die HD ist -wenn sie fährt- ein gutmütiges Gefährt. Der Sattel ist sehr bequem und die Fußbretter sind auf längeren Strecken angenehmer als Rasten.
Der Schwerpunkt der Maschine ist sehr tief und sie läuft spurgenau. Ab ca. 50Meilen/h kann man das Ding kaum noch umwerfen.
Die Road King hat einen „Tempomat“. Unter dem Gasgriff ist eine Schraube und man kann den Gasgriff festsetzen. Bei längeren Strecken kann man so den Druck aus der rechten Hand nehmen. Man sollte aber die Einstellung sehr dosiert vornehmen, damit im Notfall das Gas schnell geschlossen werden kann.
Mit blockiertem Gas kann man dann besser freihändig fahren, sich auf den Sozius setzen, oder stehend freihändig fahren.
Nach der Pause bleiben wir auf dem Hwy 26 bis Mt Vernon. Kurz vor Austin wechseln wir auf den Hwy 7 bis Baker City. Baker City ist unser heutiges Ziel und nach ca. 220 Meilen sind wir am Roadway Inn.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


In der Nähe vom Hotel gibt es ein Steakhaus im Hotel Best Western Sunridge Inn.

 
Größere Kartenansicht
 


 

 

 

 

Nach einem herzhaften amerikanischen Frühstück ist es soweit- unser Abenteuer beginnt. Wir übernehmen unsere chromblitzenden Gefährten, drehen die ersten Proberunden und machen uns auf den Weg.
Hier im Herzen von Oregon ist die Welt noch in Ordnung und Hektik ein unbekanntes Fremdwort. Auf den fast leeren Nebenstraßen verschmilzt das Motorrad mit den geschwungenen Kurven des Asphaltbandes, das sich hier sanft der Topographie der Landschaft anpasst. Kleine, beschauliche Ortschaften wechseln sich ab mit idyllischen Flusstälern und interessant gezeichneten Felswänden. Auf unserem Weg lässt sich leicht nachvollziehen, warum sich die Gegend Painted Hills nennt. Verschiedene kleine Passüberquerungen geben immer wieder den Blick frei auf eine Bilderbuch Landschaft, wie man sie nur hier oben im Nordwesten der USA findet. Der heutige Fahrtag gibt uns erste Gelegenheit, uns mit zwei wichtigen Begriffen dieser Region auseinander zu setzen, die uns auf der gesamten Reise immer wieder begegnen werden. Zum einen sind das die Pioniere und Forscher Lewis und Clark und zum anderen der Mythos des Oregon Trails. Viel zu schnell erreichen wir unser Ziel des Tages, den kleinen Ort Baker City.

 

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