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Sonntag, 26. Juni

Früh geht es los denn heute fahren wir die längste Strecke 225 Meilen. Wir verlassen Mexican Hat und fahren auf der 261 in Richtung Norden. Die Landschaft wird jeder Zigarettenreklame gerecht und auch Easy Rider passt hier her.
Am Horizont tauch dann eine Felswand auf und mein Auge sucht, genau wie 2004, den Straßenverlauf. Heute weiß ich, das es eine Serpentine über den Berg ist. 2004 suchte ich den Einschnitt, weil ich an eine Überquerung nicht glaubte. Günter fährt zum Filmen voraus und wir folgen der Serpentine nach oben. Grandios wie die Straße sich nach oben windet, der Genuss auf dem Bike ist noch größer, als wenn man in einem Pkw sitzen würde.
Immer wieder gibt es Blicke zurück ins Tal. Wir stoppen im oberen Drittel und lassen die Bikes stehen, ein kleiner Anstieg und wir genießen eine grandiose Aussicht.
Der Blick geht vom Jacobs Chair ins Valley of God.
Hier könnte ich einen Tag verbringen und dem Lauf der Sonne folgen. Das Licht müsste fantastisch sein, aber es geht weiter. Wir erreichen das Hochplateau und die Landschaft ändert sich, es sind wieder Bäume zu sehen.
Marlies und Thomas ändern auch ihre Fahrposition, Marlies fährt und Thomas muss nach hinten. Ständig wechseln die Berge ihre Farbe und ihre Form. Es gibt eine Vielfalt von Gesteinsformationen und dazu noch das Licht. Wir überqueren den Colorado und erreichen dann Hanksville.
 

Hier im Restaurant gönne ich mir einen BLT,  BLT steht für Bacon, Lettuce, Tomato (Speck, Salat, Tomate) und ist ein Sandwich-Klassiker, die Figur muss es aushalten denn zum Abschluss kann ich den Pies nicht widerstehen, es wird ein Lemmon-Pie.
Am Nebentisch sitzen zwei ältere Endurofahrer die aussehen wie aus Mad Max, im Gespräch erfahre ich, dass sie weit über 60 sind. Später sehe ich sie wieder, wir auf der Straße und die beiden durch den Staub der Wüste. Im Capitol Reef NP stoppen wir an der Hickman Trail Bridge. Der Fremont River bietet mir eine kleine Abkühlung, denn es ist wieder heiß geworden.
Wir wechseln die Richtung, es geht südlich über die 12 in Richtung Boulder und Escalante.
Am Scenic Overlook schauen wir noch einmal ins Tal und genießen den Ausblick auf Wälder und Capitol Reef.
In der Trading Post von Boulder gibt es dann noch einen Kaffee. Bevor wir unser Ziel Escalante erreichen geht es noch einmal über eine traumhafte Straße die sich über einen Bergrücken windet.
Im Prospector Inn werden wir die Nacht verbringen, aber vorher geht es noch zum Dinner.

Wir sind Gäste bei Wild West Retreat, das sind Shannon und Jennifer in ihrer 1930 erbauten kleinen Ranch. Am offenen Feuer gab es wieder Köstlichkeiten die Jennifer und ihre Freundin zubereitet hatten. Auch war es uns wieder gelungen, die Alkoholgesetze von Utha zu erfüllen und trotzdem hatten wir genügend Wein und Bier für den Abend.
Es wurde für die letzten wieder eine lange Nacht. Aber wann sitzt man schon am offenen Feuer in so einer herrlichen Gegend, mit Wein, Zigarren und hübschen Frauen. Leider durften wir nur schauen, denn das Nesthäkchen bei den beiden Damen war wieder einmal Remo. Wir anderen bekamen dann aber etwas anderes geboten.

Im letzten Jahr hatten uns Shannon seine Waffensammlung gezeigt, diesmal wahren es Funde aus der Gegend um Escalante. Es waren alte indianische Dinge, wie Kleidung, Hausrat und Waffen. Der Wein war alle, das Feuer klein und der Rest war müde. Es ging zurück zum Motel und der harte Kern nahm noch den üblichen Absacker am Van.

 

 

 

 

 

Montag, 27. Juni

Die Nacht war kurz aber das Frühstück passte. Mein Restalkohol war leider etwas hoch, da war es besser nicht zu Fahren. Aber ich hatte Marlies, sie fuhr ihre Maschine, Thomas übernahm meine und ich setzte mich zu meinem Freund Urs hinten auf.
Die Luft war kühl und die Musik aus dem iPod tat gut. Ich saß hinten auf und konnte die Fahrt einmal aus anderer Perspektive genießen, hinten ist die Harley genau so bequem wie vorn.

Über den HWY-12 ging es bis zum Brice-Canyon. Nach zwei Stunden bin ich wieder fit und fahre selbst. Wir durchfuhren den Park und hielten an den Stellen: Rainbow-Point, Agua-Canyon, Bryce-Point und Sunrise-Point. Für mich war es der dritte Besuch im Bryce-Canyon und immer wieder bin ich begeistert von diesem Naturschauspiel. Beim ersten Besuch bin ich hinab gestiegen und dort tut sich ein ganz anderer Blick auf. Wie hatten den Van außerhalb geparkt und so gab es wieder einmal Gelegenheit zum Filmen.

 

 

 

 

 

 

Über die 12 und die 89 fahren wir weiter bis Mt. Carmel Jct.
Leider bekomme ich ein kaltes Huhn zum Mittag, als Entschädigung darf ich dann kostenlos Suppe und Salat essen.
Beim Verlassen des Restaurant finde ich dann noch die Kamera von Alline und habe somit meine heutige gute Tat erfüllt. Da fällt mir ein, dass ich von Herbie noch zwei Bier aus 2004 bekomme. An der Tankstelle trinke ich einen exzellenten Espresso und es geht weiter.

 

 

Wir durchfahren den Zion-NP und halten am Visitorcenter an. Hier steigen wir in den kostenlosen Shuttle-Bus und befahren ein kleines Tal in diesem Park. Die Zeit ist wieder einmal sehr kurz, eigentlich müsste man die schönsten Stellen der Tour durch den NP erwandern. Wir aber müssen weiter, es sind noch ca. 30 Meilen bis wir Hurricane erreichen und das dortige Motel 6. Leider ist es das schlechteste Motel der Tour und auch der Ort bietet nichts. Aber man ist auch schon verwöhnt. Nach dem Abendessen setzen wir uns in den Motelgarten und trinken unser Dosenbier aus dem Van. Immer wieder geht ein kurzer warmer Regenschauer nieder, der aber keine Abkühlung bringt. Für mich ist der Abend zu Ende, ich habe noch Nachholbedarf an Schlaf.


 

 

 

 

 

 

 

 

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